schilf
Studie zu Hallenkonstruktionen aus Schilfrohr
Die Studie sucht nach Konstruktionsmöglichkeiten weitspannender Tragwerke aus schnell nachwachsenden Rohstoffen, zum Beispiel für den Einsatz in Entwicklungsländern.
Schilfrohr ist ein besonders interessantes und vielseitig verwendbares Material. Es wurde bereits von Stämmen in der Euphrat-Region in eng zusammen gebundenen Bündeln für Bogen-konstruktionen eingesetzt und bewies dabei seine außergewöhnlichen biomechanischen Eigenschaften.
Für das entwickelte Tragwerk werden die Schilfbündel durch versetzte Anordnungen der einzelnen Schilfrohre zu langen Strängen verwoben.
Das Biegeverhalten der Schilfrohrbündelstränge wurde am Computer simuliert und in ein parametrisches 3D-Modell eingebettet. Dadurch entstand eine, auf Selbstbildungsprozessen aus dem Biegeverhalten der Schilfbündel beruhende, komplexe Form, die als Folge von Rahmenbedingungen definiert wird.
Für das Tragwerk wurde das Biegeverhalten des Schilfrohres genutzt, um durch die Spannungen ein extrem leichtes und gleichzeitig sehr steifes System zu erzeugen.
Als statisch am sinnvollsten erwies sich letztlich ein hierarchischer Aufbau aus dickeren Hauptsträngen und aussteifenden Nebensträngen. Die dabei eingebettete Eigenspannung wirkt sich erheblich auf die Tragfähigkeit des Gesamtsystems aus.